Obwohl keine Dokumente die Gründung unseres Dorfes belegen, weist der im romanischen Stil erbaute Turm der evangelischen Pfarrkirche das 11. - 12. Jahrhundert als Gründungszeit aus. Sein
geschichtliches Werden verdankt Bartholomä wohl seiner zentralen Lage in einem alten, hochgelegenen Urstromtal. Hier oben kreuzten sich schon in sehr früher Zeit Handelswege, wohl schon
von den Römern angelegt, die das Fils- und Remstal mit den wichtigen Handelszentren Ulm und Augsburg verbanden.
Ursprünglich hieß unser Dorf Laubenhart. Die Laubenhartschule erinnert an diesen alten Dorfnamen. Die dem Hl. Bartholomäus geweihte Kirche, aber wohl noch mehr das schon im 15. Jahrhundert
gewährte Marktrecht und der damit bis zum heutigen Tag bestehende Bartholomäusmarkt gaben dem Dorf seinen heutigen Namen.
Im Lauf seiner wechselvollen Geschichte wurde Bartholomä von seinen vielen Besitzern häufig verkauft, getauscht, vererbt oder verpfändet. Als erster Besitzer wird Pfalzgraf Adalbert von
Donauwörth-Dillingen genannt. In lockerer Folge traten das Kloster Anhausen, die Grafen von Öttingen, die Grafen von Rechberg, die Herren von Woellwarth, ein Bürgermeister Schad aus Ulm,
die Herren von Wollmershausen und Maximilian vom Holz in die Besitzerrolle, ehe Bartholomä 1806 zu Württemberg kam.
Ungeheuere Lasten, Mühe und Not hatten die Dorfbewohner während des 30-jährigen Krieges zu ertragen. Schon 1550 führten die Herren von Woellwarth, die damaligen Besitzer des Dorfes, den
protestantischen Glauben ein. Schwer hatten die Bewohner vor allem nach der Schlacht von Nördlingen unter Requirierungen und Plünderungen zu leiden. Der damalige Pfarrer Weng setzte sich
mutig für seine Pfarrkinder beim Kommandierenden der Soldateska ein. Kurzerhand wurde der unliebsame Fürsprecher erschossen. Ein Gedenkstein
auf dem Weg zum Wental erinnert an dieses Geschehen. Von etwa 500 Bewohnern
überlebten 60 Menschen diesen fürchterlichen Krieg. Ab 1700 siedelten viele durch den Krieg entwurzelte und heimatlos gewordene Menschen in Bartholomä, so dass nach und nach wieder eine
größere Gemeinde entstehen konnte. Mit diesen Neusiedlern kamen auch wieder Katholiken ins Dorf. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche im Dorf wurde geboren und 1839/40 realisiert.
Unvorstellbar bescheiden muss das Leben der Menschen auf dem wasserarmen Albuch gewesen sein. Sehen wir einmal von den 6-8 größeren Hofbesitzern ab, so dürfte der Rest der Bevölkerung am
Rande des Existenzminimums gelebt haben. Taglöhnern in Feld und Wald, Besenbinden, Beeren und Pilze sammeln und kleinere Tätigkeiten aus handwerklichem Schaffen dürften die einzigen
Einnahmequellen gewesen sein. Eine zwar langsame, aber doch kontinuierliche Besserung der schlechten wirtschaftlichen Lage trat mit dem Beginn der Verdienstmöglichkeiten in den sich
langsam entwickelnden Industrieanlagen in unseren Nachbargemeinden ein. Tiefe Zäsuren in diese kontinuierliche Aufwärtsentwicklung zogen die beiden Weltkriege mit ihren fürchterlichen
Auswirkungen auf die Dorfbewohner und das ganze Deutschland. Doch schneller als angenommen erholten sich die Menschen von diesen Rückschlägen und fast mit ein wenig Stolz können wir heute
sagen:
Heute ist Bartholomä eine attraktive Wohngemeinde mit hohem Freizeit- und Erholungswert. In waldreicher Gegend liegt Bartholomä rd. 650 m üN.N. hoch auf dem Albuch und bietet ausgedehnte
Wander- und Radwege, einladende Gasthöfe und eine wunderschöne Landschaft.
Bartholomä hat derzeit rd. 2.050 Einwohner (Stand 9/2020 ohne die vielen Zweitwohnsitze z.B. im Feriendorf Amalienhof) und eine Gemarkungsfläche von 2075 ha. Von den vielen Besuchern unseres Dorfes
wird immer wieder vor allem das rege und vielfältige kulturelle Leben lobend erwähnt.
Besonders ragt hier die alle zwei Jahre stattfindende Brauchtumsveranstaltung des
„Roßtags“ heraus, zu dem alle zwei Jahre Ende August rd. 20.000 Besucher erwartet werden.
Mit der Fertigstellung des Dorfhauses
im Jahr 1990 konnte hierfür ein kultureller Mittelpunkt im Ortsbild von
Bartholomä geschaffen werden. Das Dorfhaus beherbergt heute die Ortsbücherei und neben einem repräsentativen Festsaal auch mehrere Vereins- und Jugendräume.
Die Gemeinde Bartholomä kann heute eine gut ausgebaute Infrastruktur aufweisen. Das Trinkwasser wird von der Härtsfeld-Albuch-Wasserversorgung von Itzelberg auf das Albuch gepumpt. Zur
Abwasserentsorgung ist die Gemeinde Bartholomä dem Abwasserzweckverband Lauter-Rems angeschlossen. Mit dem Anschluss an das Erdgasnetz steht eine weitere Energieart zur Verfügung.
Zwei Kindergärten mit flexiblen und bedarfsgerechten Öffnungszeiten und moderne Betreuungsmodellen, auch für unter Dreijährige Kinder, und die Laubenhartschule
mit ihrem Ganztagesbetreuungsangebot, wo für die Schülerinnen und
Schüler auch ein tägliches Mittagessen angeboten wird, stehen zur Verfügung. Ein Lehrschwimmbecken
in der Schule, die Gemeindebücherei
im Dorfhaus und das im Ehrenamt aufgebaute und eingerichtete Museum auf
dem Amalienhof
runden das Angebot der Gemeinde ab.
Die durch die Höhenlage des Ortes bedingte gute Luft und die wunderschöne Landschaft des Albuchs machten Bartholomä in den letzten Jahren immer beliebter für die Naherholung und für
Kurzurlauber - Im Dezember 1991 erhielt die Gemeinde das Prädikat "Staatlich anerkannter Erholungsort". Jährlich sind ca. 35.000 Übernachtungen zu verzeichnen.
Seit rund 30 Jahren ist der Name Bartholomä fest mit dem Begriff "STB" verbunden. Die STB-Akademie, als Haus des Schwäbischen Turnerverbundes ist weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannt. Die STB-Turnhalle
stellt mit einem separaten Geräteturnraum und durch die hervorragende
landschaftliche Einbindung landesweit eine Besonderheit dar. Zum Schwäbischen Turnerbund gesellte sich vor Jahren ein weiterer Partner, die Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse, GEK, heute
barmer/GEK, mit einem Schulungs- und Fortbildungszentrum der Krankenkasse. Gemeinsam sind beide Häuser als "Sport- und Bildungszentrum Bartholomä"
bekannt.
In der Touristikgemeinschaft "Sagenhafter Albuch" haben sich Gemeinden des Albuchs (neben Bartholomä die Stadt Heubach, und die Gemeinden Essingen und Steinheim)
zusammengeschlossen um die herrlichen Alblandschaft einem weiten Bevölkerungskreis bekannt zu machen. Urlauber, Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger können sich gleichermaßen
Informationen und wertvolle Tipps aus den bisher herausgegebenen Broschüren und Rad- und Wanderkarten entnehmen. Diese sind im Bücherfachhandel und bei der Gemeindeverwaltung Bartholomä
zu erhalten. Ein Bildband spiegelt die Schönheiten der Dörfer und der Landschaft und Natur des Albuchs wider.
Natur erleben: Die Schwäbische Alb um Bartholomä ist bekannt für weite Wälder, Hochflächen, Wacholderheiden, bewaldete Steilhänge und markante Randberge mit vielen Aussichtspunkten.
Das "Sagenhafte Albuch" kann hier besonders viele erwandernswerte Berge vorweisen. Im Westen ist der Rosenstein mit seinen weit ins Land hinaus sichtbaren Felsen und
zahlreichen Höhlen die wohl eindrucksvollste Berggestalt. Zahlreiche Wanderwege führen von den ausgewiesenen Wanderparkplätzen auf der Albhochfläche zum Rosenstein. Besondere Reize hat
aber auch der Aufstieg von Heubach oder Lautern. Auf dem Rosenstein erwartet den Wanderer ein Rundwanderweg, der ihn zu den Höhlen und Aussichtspunkten oder zur Ruine hoch über der Stadt
Heubach führt. Im Osten begrenzt der Volkmarsberg mit seinem hoch über dem Kochertal errichteten Aussichtsturm die Hochfläche des Albuchs. Von Bartholomä aus erreicht man ihn über
Irmannsweiler und Tauchenweiler und das Naturschutzgebiet Weiherwiesen. An klaren Tagen kann man vom Aussichtsturm das Alpenpanorama mit Zugspitze und Wetterstein erkennen.
2011 wurde das Projekt „Wanderblume“ eingeweiht. Acht gut ausgeschilderte Rundwanderwege mit Start und Rückkehr in Bartholomä führen zu den Highlights auf dem Albuch.
In Zusammenarbeit mit den schwäbischen Albvereinen wurden rund um Bartholomä so 170 km (!) Wanderwege neu ausgeschildert werden.
Urige Felsgestalten gibt es im Wental mit seinem Felsenmeer. Ein naturkundlicher Lehrpfad bietet einen Einblick in die urwüchsige Natur in diesem Urstromtal. Das rund 2 km südlich
vom Ortskern Bartholomä entfernte Wental ist ein altes Trockental. In tausenden von Jahren wurde es von den abfließenden Wassermassen der schmelzenden Eisberge herausgeformt. Bizarre
Felsgebilde beeindrucken den Wanderer ebenso, wie sie den geologisch Interessierten faszinieren. Zu allen Jahreszeiten bietet das Wental seinen Besuchern Einblick in ein reiches Naturleben
mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten.
Der Küchenschellenweg ist im Frühling besonders erwandernswert. Von Heubach führt er an der Sonnenseite des Scheuelberges, vorbei an den erwachenden Frühlingsboten, hinauf zum
Himmelreich.
Die schönsten Rundwanderungen
mit Ausgangspunkt Bartholomä finden Sie in der von Curt Blessing
zusammengestellten Broschüre.
Für Kutsch- oder Schlittenfahrten gibt die Gemeindeverwaltung Bartholomä Auskunft.
Thermalbäder finden sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Albuchs. In Aalen laden die Limesthermen und in Überkingen und Bad Ditzenbach die Thermalbäder zum erholsamen Bad ein.
In den Gemeinden des "Sagenhaften Albuchs" steht neben den Hallenbädern auch das Freibad in Heubach den Besuchern offen.
Doch ohne Gastronomie und Hotelerie ist Tourismus nicht denkbar. Seit 1970 der Schwäbische Turnerbund sein "TURNERHEIM" mit Restaurant am Fuße des Bartholomäer Hausbergs,
dem Bärenberg, in Betrieb nahm, wird der Name Bartholomä landauf und landab bekannt. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand das GEK-aktivum. In Kooperation firmieren beide Häuser seit
einigen Jahren als "Sport- und Bildungszentrum Bartholomä". Viele Möglichkeiten stehen den Gästen und Schulungsteilnehmern hier, mit der STB- Turnhalle, Seminar- und
Gymnastikräumen zur Verfügung. Insgesamt stehen rund 180 Betten bereit.
Die weiteren Gastronomiebetriebe
, der Gasthof STERN-Garni, das Landhotel WENTAL, bieten behagliche
Gastlichkeit in modernen Fremdenzimmern, nach bester schwäbischer Tradition. "SCHWARZER ADLER" und "RÖSSLE" in Irmannsweiler laden zur Einkehr ein. Besondere Events
gibt es in "BRAIGHAUSEN" im Amalienhof, „GIGANTISCH“ und "ZUR SCHEUNENWIRTIN".
Den Stellenwert des Albuchs als Naherholungsgebiet belegen Campingplatz
und Ferienhaussiedlung "Amalienhof" ebenso wie der dortige
Segelflugplatz.
Rund um Bartholomä gibt es viele Möglichkeiten auf gut ausgebauten und ausgeschilderten Wanderwegen die schöne urwüchsige Natur des "Sagenhaften Albuch" zu erwandern oder mit
dem Fahrrad zu erfahren.
Im Winter bieten der Skilift am Wirtsberg und die weitläufig gespurten Loipen
ideale Sportmöglichkeiten. Bartholomä gilt in der weiten Region als
Eldorado des Skilanglaufs, da hier rund 100 km gespurte Loipen, sowohl im klassischen Stil, als auch in Skatingstrecken, zur Verfügung stehen.
Freunde ausgedehnter Radtouren
können auf guten Wegen kilometerweit ihrem Hobby nachgehen und dabei eine
intakte Natur bewundern. Wanderungen im weiten Rund des Albuchs, durch schattige Laub- und Nadelwälder, vermitteln Ruhe und Erholung. Sie bieten immer wieder schöne Ausblicke, wie
hier auf die drei Kaiserberge Stuifen, Hohenrechberg und Hohenstaufen.
Die Naturschutzgebiete "Rauhe Wies"
und "Weiherwiesen"
lassen die Freunde botanischer Schönheiten voll auf ihre Kosten kommen und
zeigen, dass sich sanfter Tourismus und der Schutz und der Erhalt von Landschaft und Natur nicht ausschließen.
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg stellt in seinem Internetangebot viele Daten über Bartholomä kostenfrei zur Verfügung: