Das Ingenieurbüro
Schuler, IBS aus Bietigheim-Bissingen, hat in der vergangenen Woche in einer öffentlichen Informationsveranstaltung im
Dorfhaus über den momentanen Stand der Erarbeitung eines „Energetisches Quartierskonzept“ informiert. Zuvor
hatte Bürgermeister Kuhn bei seiner Begrüßung darüber berichtet, dass aus der Gemeindeentwicklungsplanung in den Jahren
2013/2014 sich aus ehrenamtlichen Bürgern und Bürger ein agiler Arbeitskreis „Energie“ gegründet hat. Dieser
bringe wertvolle Impulse zu dem in der Gemeindeentwicklungsplanung formulierten Ziel „energieautarke Gemeinde
Bartholomä“ ein. Der Gemeinderat hatte Mitte des Jahres das Büro IBS mit der Aufstellung eines Quartierskonzepts
beauftragt. Ulrich Ramseier vom Büro IBS informierte darüber, dass bei einem solchen Konzept eine grundsätzliche
Bestandsaufnahme, wie die baukulturelle Analyse und das städtebauliche Bebauungskonzept, wie eine Energie und –
CO2 Bilanz und eine Potenzialanalyse in energetischer Hinsicht aufgestellt werde. Das Quartierskonzept, das
wesentlich durch eine Bürgerbeteiligung getragen sei, liefere Projekte und Maßnahmen und insbesondere ein fertiges
Realisierungskonzept für einen lokalen Klimaschutz. Als ein weiterer Baustein werde hier eine Nahwärmekonzeption näher
untersucht.
Herr Ramseier ging sodann auf die Bestandsanalyse im Untersuchungsgebiet ein und meinte, dass der Wärmebedarf der
innerhalb des Quuartiers liegenden Privatgebäude bei rund 6,3 Mio. kwh/Jahr, der Bedarf der gemeindeeigenen Gebäuden bei
rund 450.000 kwh/Jahr und der Bedarf für die Sondereinrichtungen am Bärenberg bei rund 850.000 kwh/Jahr liegen würden.
Er ging sodann auf die technische Funktionsweise eines Nahwärmeversorgungs-konzeptes ein und berichtete anhand der
Nahwärmeversorgung in Aspach – Kleinaspach über den dortigen Betrieb. Die Vorteile einer Nahwärmeversorgung sah
Herr Ramseier in einer dauerhaften verlässlichen Versorgung des Gebiets, in einer einfachen Erfüllung der Richtlinien
des Erneuerbaren Wärmegesetzes, in den gedämpften Preisänderungen, die jedenfalls nicht so sprunghaft wie Öl oder auch
teils Gas, gegeben seien, in einem besseren Klimaschutz durch Reduktion des CO2 Ausstoßes und insbesondere im Aufbau
einer regionalen Wertschöpfungskette, beispielsweise auch durch den lokalen und regionalen Holzeinsatz. Viele positive
Vorteile also, so Ramseier. Entscheidend sei letzten Endes die Wirtschaftlichkeit, die davon abhänge, dass viele
Grundstückseigentümer in einem begrenzten und möglichst homogenen Gebiet sich für diese Form der Versorgung entscheiden.
Selbstverständlich gäbe es zum jetzigen Zeitpunkt noch viele Fragen. Er bat darum, dass alle Grundstückseigentümer
Fragebögen beantworteten und diese spätestens bis Ende des Jahres im Rathaus Bartholomä zurück reichen. Sodann stand er
für die vielen Fragen der Anwesenden sehr kompetent zur Verfügung.
Anhand eines Fragebogens will die Gemeinde in Erfahrung bringen, wie das Interesse an dem Aufbau einer
Nahwärmeversorgung in Bartholomä ist. Das Büro Schuler hat dazu Fragebögen vorbereitet. Diese sind sowohl hier wie auch
im Rathaus erhältlich.
Die Gemeindeverwaltung bittet, regen Gebrauch von den Fragebögen zu machen, sodass möglichst ein komplettes Bild in der
Gemeinde / über das Quartier besteht. Alle Grundstückseigentümer werden gebeten, die Fragebögen auszufüllen und im
Rathaus bis Ende des Jahres abzugeben. Bei den Fragebogen handelt es sich um keine rechtlich verbindliche Erklärung; das
Ergebnis der Fragebogen-Aktion soll vielmehr einen Überblick und eine Berechnungsgrundlage für die weitere Ausarbeitung
des Konzepts bilden. Daher ergeht die herzliche Bitte, die Fragebögen auszufüllen und rechtzeitig wieder zurück zu
reichen.
Die Präsentation des Abends kann hier heruntergeladen werden:
Nahwärmekonzept Bartholomä (8,30 MB)
Den Fragebogen zum Anschlusswunsch zur Nahversorgung finden Sie hier:
Fragebogen Nahwärmekonzept (91 KB)