Historische Wanderung "Rund um den Bärenberg"
25.10.2024
Foto: K. Busch
8. Historische Wanderung der Albvereine Lauterburg und Bartholomä und des Arbeitskreises Ortsgeschichte Bartholomä
Am Bartholomäer Rathaus in der Brunnenfeldstraße konnten Andreas Kühnhöfer (SAV Bartholomä), Holger Biebl (Arbeitskreis
Ortsgeschichte) sowie Dominic Rösch und Guido Abele (beide SAV Lauterburg) eine stattliche Gruppe von etwa 70 Wanderbegeisterten
und Geschichtsinteressierten – auch im Namen des erkrankten Wanderführers Jan Ruben Haller – begrüßen.
Als erste Station erreichte die Gruppe nach einigen Metern des Aufstieges den Bartholomäer Wasserhochbehälter am Bärenberg.
Wanderführer Dominic Rösch berichte am Wasserhochbehälter von den Anfängen der Wasserversorgung. Jahrhundertelang mussten die
Bewohner des Albuchs mit akuter Wassernot kämpfen. Mensch und Vieh mussten aus weitentfernten Quellen und aus den örtlichen Hülben
und Zisternen das dringend notwendige Wasser entnehmen. Um diesem Umstand, der nicht nur in Bartholomä vorherrschte,
entgegenzuwirken, wurde am 2. April 1890 ein Zweckverband gegründet und der Bau eines Wasserwerks in Itzelberg wurde geplant und
vorangetrieben. Bereits am 11. November 1891 konnte das Wasserwerk in Itzelberg und das Wasserleitungsnetz in Betrieb genommen
werden und am 14. November 1891 wurde der erste Bartholomäer Bewohner an das neue Leitungsnetz angeschlossen. 1893 folgte, aufgrund
hohen Wasserbedarfs, der Bau des Wasserbehälters am Bärenberg bei Bartholomä. 1957 und zuletzt 1993 wurde der Wasserbehälter dem
wachsenden Bedarf angepasst. 1993 wurde zum 100-jährigem Jubiläum nahe der Bartholomäer Dorfhülbe ein Jubiläumsbrunnen errichtet.
Weiter auf dem Weg erreichte die Wandergruppe nach einer Zeit das Naturdenkmal, die Lauterburger Gänsehülbe. Die Wanderführer des
Lauterburger Albvereins, Dominic Rösch und Guido Abele, erläuterten die Naturschutz- und Artenschutzaufgaben und die zahlreichen
Einsätze der Lauterburger Ortsgruppe, welche die Hülbe 1985 erworben hatten.
An den nächsten beiden Stationen erläuterte Andreas Kühnhöfer einen interessanten Auszug aus der Geschichte des Bärenbergs,
beginnend am Ende des 18. Jahrhundert und erläuterte den Weg vom Gemeindewald hin zur Ausweisung der Flurstücke und Aufteilung auf
die damaligen Bürger in den 1870ern. Hierbei wurde der Bärenberg an die damaligen Lauterburger Bürger in gleichgroßen Teilen
verteilt. Die Grundstücke sind daher bis zum heutigen Tag weitgehend in Privatbesitz. Im weiteren Verlauf erläuterte Andreas
Kühnhöfer botanische und ornithologische Besonderheiten wie die Höhlen des Schwarzspechtes und ihre Nachmieter.
Als letzte Station erläuterte Holger Biebl am Rande des Bärenbergs mit Blickrichtung Möhnhof das Kriegsende um Bartholomä, den
Einmarsch der verschiedenen Einheiten von Alliierten am 24. April 1945 und ging auf ein tragisches Ereignis auf Bartholomäer
Gemarkung ein: Franz Pöpperl, ein deutscher Unteroffizier befand sich mit einer Schar Jungs auf dem Rückzug auf unserer Gemarkung
und wurde von den amerikanischen Allierten, die über den Bärenberg aus dem Wald kamen, erschossen. Das Grab von Franz Pöpperl
befindet sich als „Kriegergrab“ auf dem Bartholomäer Friedhof und wird vom Arbeitskreis Ortsgeschichte Bartholomä
gepflegt.
Beim gemeinsamen Abschluss im Gasthaus zum Schwarzen Adler konnte eine interessante und vielseitige historische Wanderung Review
passieren.
Foto: K. Busch
Foto: A. Kühnhöfer
Foto: A. Kühnhöfer
Foto: T. Weber