Aus Bartholomä

Ausstellung im Rathaus
22.04.2024
Bürgermeister Kuhn begrüßte die zahlreichen Gäste bei der Vernissage am 12. April. Er freute sich über die bereits siebte Ausstellung im Rathaus seit 2021. Dass zwei der Künstlerinnen im vergangenen Jahr verstorben waren, hob er als Besonderheit dieser Ausstellung hervor.
Als Organisatorin der Ausstellungen übernahm Frau Pfau die Vorstellung der fünf Künstlerinnen:
Angelika, „Geli“ Boger aus Bartholomä bietet einen bunten Einblick in die Vielfalt ihrer autodidaktisch entstandenen Werke. Staffelei, Pinsel und Farben als Geschenk ihres Bruders hatten Geli zum Malen und die Begabung in ihr zum Vorschein gebracht. Geli behaupte, nur bei schlechtem Wetter zu malen, was angesichts der Fülle und bunten Vielfalt ihrer Werke kaum zu glauben sei, so Pfau, denn „so viele Schlechtwettertage gibt es in Bartholomä gar nicht.“ Die „Friedenstaube“ im Sitzungssaal und das „Tanzpaar“ im Standesamt sind wichtige und gute Botschaften an die Menschen.
Die zweite Künstlerin war mit ihren Kunstwerken und einem Foto im Raum anwesend: Anita Abele aus Mutlangen, die viele Kontakte nach Bartholomä gehabt hatte, verstarb im letzten Jahr. Sie hatte in Kursen der Gmünder vhs und in einer Malgruppe in Langenburg ihre Fertigkeiten vertieft. Die harmonische Farbgestaltung, die ruhigen, warmen Farben und das strahlende Licht in ihren Bildern und Collagen sprechen Auge und Herz der Betrachtenden an. Besonders hervorzuheben angesichts ihres Todes, sei Anitas Lieblingsbild, eine Collage, in der biblische Texte zu Ostern und Auferstehung mit verarbeitet sind.
Dass Uschi Reinle, bislang im Ort wenig bekannt, den Mut hatte, sich durch die Anregung einer Nachbarin auf diese Ausstellung einzulassen, freute Frau Pfau sehr. Gerne stellte sie die Vorruheständlerin vor, die bereits als Kind gemalt und gezeichnet hatte, und für die sich durch diese Ausstellung und ihre Liebe zum Motorradfahren sicher neue Kontakte im Dorf entwickeln. Die Mischung ihrer Werke mit Acrylbildern, Bleistiftzeichnungen und Skulpturen aus Speckstein und Ton zeigt, wieviel Potenzial hier bislang zuhause versteckt war.
In diesem Zusammenhang warb Frau Pfau auch dafür, ihr zu „verraten“, wenn Menschen sich nicht von sich aus trauten, sich an einer Ausstellung zu beteiligen. Ihr liege es am Herzen, in den Ausstellungen eben diesen versteckten, zurückhaltenden Begabungen Raum zu geben.
Die vierte Künstlerin musste Frau Pfau nicht wirklich vorstellen. Sigelint Hailer als ehemalige Frau des langjährigen Bartholomäer Bürgermeisters Bruno Hailer war den Anwesenden keine Unbekannte. Auch von ihr war ein Foto aufgestellt. Ihr vielfältiges Interesse an Kunst war zwar bekannt, aber die wenigsten wussten, dass Frau Hailer selbst Ikonen gemalt hatte. Dass nun nach ihrem Tod im letzten Sommer Ikonen von ihr hier ausgestellt werden, sei schon etwas Besonderes, so Pfau. Daraus sei auch die Idee entstanden, überhaupt Ikonen im Rathaus auszustellen, was sicher eine Seltenheit sei.
Dies brachte sie zur fünften Künstlerin: Sonja Mayer aus Bartholomä stellt ebenfalls Ikonen aus, wobei Frau Pfau erklärte, dass Ikonenmalerei eigentlich nicht als Kunst, sondern als sog. „Heiligenschreiberei“ eingeordnet werde. Deshalb sei aus kirchlicher Sicht die individuelle, schöpferische Ausdrucksweise des Malers bzw. der Malerin zwar irrelevant, trotzdem sei die Kunstfertigkeit, die darin stecke, sehr beeindruckend. Nach einem kurzen Ausflug in die Geschichte und Bedeutung von Ikonen, wies Frau Pfau noch auf die Töpferarbeiten von Sonja Mayer hin:
Die getöpferten Kugeln mit Märchenmotiven waren eine gelungene Überleitung zu den nächsten Veranstaltungen des AK Kunst & Kultur:
Der Märchenabend mit Märchenerzählungen und dem Veehharfen-Ensemble „Saitenzauber“ am  Samstag, 8. Juni 2024 in Braighausen
und der Gartentag mit offenen Gärten, Hof-Flohmärkten und Kunstausstellungen am  Wahlsonntag, 9. Juni 2024.
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