Seit einigen Wochen ist unser Leben weltweit auf den Kopf gestellt. Tagtäglich verfolgt man in den Medien die Entwicklung daheim
und in den Nachbarländern. Besonderes Interesse gilt den befreundeten Partnergemeinden. Mit großer Betroffenheit verfolgte
Bartholomä die Corona-Krise in Italien mit den bedrückenden Bildern aus den oberitalienischen Kliniken, liegt doch Bartholomäs
Partnergemeinde in der ebenfalls betroffenen Region Emilia-Romagna. Der inzwischen monatelange Lockdown hat viele Familien in
finanzielle Nöte gebracht, so dass Bürgermeister Giorgio Sagrini sich veranlasst sah, einen Spendenaufruf zu starten, um Bürger in
Casola mit dringend Benötigtem des täglichen Bedarfs zu versorgen – Essen, Babyartikel, Hygieneartikel. Für den
Partnerschaftsverein Bartholomä "Amici di Casola" stand es außer Frage, diese Aktion zu unterstützen.
Anlässlich des 10-jährigen Partnerschaftsjubiläums im Jahre 2012 wurde durch den Partnerschaftsverein „Amici di Casola“
der Fond „Miteinander in Europa“ gegründet, der speziell dafür gedacht ist, die italienische Partnergemeinde in
Notsituationen zu unterstützen. So wurden Gelder über diesen Fond nach dem verheerenden Erdbeben im Jahre 2012 und auch als 2015
durch einen Erdrutsch der komplette Sportplatz von Casola in das Tal des Senio rutschte, gesammelt und flossen nach Italien. Die
Amici di Casola brachten nun erneut diesen Fond ins Spiel. Gleichzeitig startete Bettina Ritz, die Vorsitzende des
Partnerschaftsvereins, bei den Vereinsmitgliedern und in der Gemeinde Bartholomä einen Spendenaufruf: „Helfen wir unseren
Freunden in Casola und setzen ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit“. Die Resonanz war überwältigend. Der Betrag von
1.000 €, den der Verein beisteuerte, wurde durch Spenden der Bürger auf insgesamt 4.785 € aufgestockt.
Auch wenn dieses Jahr im Juli die italienischen Freunde nicht zum Dorffest auf die Ostalb anreisen können, nächstes Jahr wird das
Wiedersehen umso inniger sein. Nicht nur beim gemeinsamen Feiern sind wir groß, wir halten auch in der Not zusammen. Bettina Ritz
schrieb an den Bürgermeister von Casola Valsenio: "Die persönlichen Begegnungen mit Euch lassen uns nun in diesen schweren Zeiten
mit Euch fühlen, Eure Nöte und Ängste sind unsere Nöte und Ängste. In Krisenzeiten zeigt sich die Verbundenheit mehr als in tausend
gemeinsam geteilten Freuden." Tiefbewegt dankte Giorgio Sagrini mit den Worten: Eure Geste ist ein Beweis dafür, dass durch die
gemeinsam aufgebauten Aktivitäten und die zusammen gemachten Erfahrungen in all den Jahren in uns – in uns allen – über
Landesgrenzen hinweg, die Idee und das Zugehörigkeitsgefühl zu einer gemeinsamen Heimat lebt: Europa. Europa, in dem eine bessere
Zukunft aufgebaut werden kann, gerechter für alle: für die Zukunft von uns allen.