Partnerschaftsverein Bartholomä – Jahreshauptversammlung der Amici di Casola
17.03.2022
Jugendworkshop für Frieden und Demokratie
„Nach 2 Jahren der Pandemie zittert Europa wegen des Krieges in der Ukraine – dem Gefühl der Ohnmacht treten wir jedoch
entschieden entgegen, wir halten noch mehr zusammen und blicken optimistisch in die Zukunft.“ Mit diesen Worten eröffnete
Bettina Ritz, die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Bartholomä "Amici di Casola", die diesjährige Hauptversammlung und begrüßte
Bürgermeister Thomas Kuhn, mehrere Vertreter der Gemeinde und Vereine. In den vergangenen Jahren der bestehenden
Gemeindepartnerschaft zu Casola Valsenio in der Emilia Romagna lebte der Verein die Beziehungen zu der italienischen Gemeinde im
Bewusstsein, dass die Pflege gemeinsamer Kultur und Werte von menschlichen Beziehungen lebt.
Auch wenn die beiden Pandemiejahre Begegnungen und gegenseitige Besuche erschwerten, konnte Bettina Ritz doch von gelungenen
Veranstaltungen berichten. Bei einer virtuellen Laufchallenge liefen Bartholomäer und Casolaner gemeinsam 6.300 km, Simone Dardi
radelte die knapp 800 km von Casola auf die Ostalb, wo er gebührend empfangen wurde. Beim Literaturabend führte Angelika
Huber-Sommer die Zuhörer auf eine italienische Gefängnisinsel „Über Meereshöhe“. Gegenseitige Besuche im Herbst ließen
die Bartholomäer in Italien vergessene Früchte kosten und die Italienischen Freunde den schwäbischen Herbst mit Kürbissen und
Besenbesuchen kennenlernen. Das Gelingen jeder Veranstaltung bedarf vieler helfender Hände, Bettina Ritz dankte allen Mitgliedern
und Förderern des Vereins für die im Jahr 2021 geleistete Arbeit.
Nach den Berichten der Schriftführerin Kerstin Behringer und des Kassierers Jürgen Pfau wurde von Kassenprüfer Hans Trinkl eine
einwandfreie Kassenführung bestätigt. Bürgermeister Kuhn konnte die Entlastung der Vorstandschaft herbeiführen. Er bedankte sich im
Namen des Gemeinderates für die Vereinsarbeit und betonte, dass die Amici di Casola in vorbildlicher Weise Partnerschaft in Europa
lebten und wahre Friedensarbeit leisteten. Insbesondere hob er lobend hervor, dass der Partnerschaftsverein sich mit einem Projekt
an einem Wettbewerb der beiden Präsidenten von Italien und Deutschland beteiligten und überreichte die gerahmte Preisurkunde.
Claudia Moser, stellvertretende Vorsitzende, stellte dieses Projekt der Zuhörerschaft vor. Im Zweiten Weltkrieg standen sich
Italien und Deutschland als Feinde gegenüber, jetzt verbindet sie eine tiefe Freundschaft – als Zeichen hierfür führt heute
der Friedensweg auf den Berg der Schlachten, Monte Battaglia, in Casola. Nach dem zweiten Weltkrieg gaben sich beide Staaten
Verfassungen, in denen Demokratie und Grundrechte verankert wurden. Anlässlich des 20jährigen Partnerschaftsjubiläums befassen sich
in Casola und Bartholomä Jugendliche mit den in ihren jeweiligen Verfassungen verankerten Grundrechten. Zu den von ihnen
ausgewählten Artikeln fertigen sie künstlerische Interpretationen an, die dann an den Jubiläumsveranstaltungen in Casola und
Bartholomä ausgestellt werden und im Anschluss daran entlang des Friedensweges auf den Monte Battaglia in Casola und auf einem Weg
in Bartholomä, der noch festgelegt wird, installiert werden.
Noch nie war es so wichtig, sich bewusst zu machen, welch hohes Gut unsere Freiheitsrechte sind. Nach 77 Jahren Frieden in Europa
erleben wir nun, wie schützenswert Demokratie und Freiheit sind, mit ihrer Jugendarbeit will der Partnerschaftsverein Bartholomä
dazu beitragen. Die Auftaktveranstaltung findet am 25. März um 18.00 Uhr im Dorfhaus statt.
Anschließend warb Claudia Moser, an der Fahrt zum 20jährigen Jubiläum nach Casola mitzufahren. Am Fronleichnamwochenende wird eine
Busfahrt nach Italien organisiert. Desweiteren wird eine Frauenausfahrt im Spätsommer und in altbewährterweise der Literaturabend
und Sprachkurse angeboten.
Zum Abschluss der Hauptversammlung lobte Karl Busch, der Ehrenvorsitzende und Begründer des Vereins, die Vereinsführung für die
guten Ideen und Aktionen, die zur Freundschaft mit Italien und zur Verbundenheit in Europa beitrugen.